„Im Maße liegt die Ordnung, jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle von Gesundheit Krankheit“ Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897)
Die wesentlichen Elemente der Ordnungstherapie sind Ruhe, Struktur, Frieden und Ordnung wieder in das eigene Leben zu bringen.
Das Augenmerk liegt dabei auf dem wechselseitigen Einfluss von Psyche, Emotionen, Körper und Verhalten auf die Gesundheit. Oftmals sind die Zusammenhänge nicht so eindeutig auf den ersten Blick zu erkennen.
Ordnungstherapie ist keine neue Erfindung, aber in unserer Zeit wenig beliebt, da
zeitaufwändig und unspektakulär. Die Prinzipien der Ordnungstherapie sind von grundlegender Bedeutung für die Gesundheit des Menschen in unserer Zeit. Durch moderne Lebensformen entfernt der Mensch sich immer weiter von den natürlichen Rhythmen, der natürlichen Ordnung.
Ziel der Ordnungstherapie ist es, eine Ausgewogenheit zwischen Ressourcen und Anforderungen zu finden. Dazu spielt die Lebensführung des Einzelnen eine entscheidende Rolle:
Welche privaten/beruflichen Belastungen sind gegeben?
Welche ungesunden Gewohnheiten bestimmen das Leben?
Welche Denkmuster bestimmen die Gedankenwelt?
Wie sieht die individuelle Konstitution aus?
Wie ernährt sich der Einzelne?
Werden Drogen/Alkohol/Tabak konsumiert?
Individuelle Einzelaspekte, die in der Ordnungstherapie zum Tragen kommen können:
Ausgewogenheit von Ruhe/Aktivität
Ausgewogenheit von Essen/Nichtessen
Regulierung des Stoffwechsels
Stabilisierung der Psyche und Lebensumstände / Psychohygiene
geregelte Beziehungen in der Familie / näherem Umfeld
Bewegung / Sport / Hobby
Stressbewältigung durch Achtsamkeit / Selbsterkenntnis
emotionale Stabilität / Lebensfreude
soziales Umfeld / Gemeinschaft
geistige Weiterbildung / Unterforderung / Langeweile
Lebensziele, Sinn des Lebens erkennen
Pauschale Aussagen (z.B. „weniger Essen“, „Stress reduzieren“......) sind meist wenig hilfreich, im Gegenteil, der dadurch zusätzlich entstehende Stress im Gesamtsystem ist eher schädlich. Es gilt herauszufinden, was in der speziellen Einzelsituation des Patienten geboten ist, und welche Dinge zu tun oder zu unterlassen sind, um wieder Ruhe und Frieden zu finden.
Im Gegensatz zu einer einfachen Beratung ist eine Ordnungstherapie auf die individuellen Bedürfnisse, Veranlagung und Lebensumstände des Patienten abgestimmt. Die Ordnungstherapie ist längerfristig ausgelegt mit dem Ziel, dass der Patient sein Leben wieder in die eigenen Hände nimmt, seine eigenen Lebensumstände, Persönlichkeitsmerkmale und Gegebenheiten anerkennt und den für sich optimalen Weg findet, sich in sein Leben zu fügen und seinen individuellen Weg zu gehen. Das Leben des Patienten wird dadurch langfristig einfacher, gesünder und selbstbestimmter.
Die Ordnungstherapie bietet Begleitung, eine Sinnhaftigkeit für das eigene Leben und die aktuelle Lebenssituation zu finden, gerade in Zeiten, in denen man nicht erkennen kann, wohin die Reise geht.